Wärmebild–Ratgeber
1. Anwendungsbereich – für welchen Einsatz brauchen Sie Ihre Kamera?
Wald = Ideal für kurze Distanzen, bei welchem grosse und breite Sichtwinkel gefragt sind.
Hügel = Ideal für einen optimalen Kompromiss zwischen Reichweite und Sichtwinkel.
Berg = Ideal für hohe optische Vergrösserung und grosse Reichweite
Die Kategorie Berg steht für hohe optische Vergrösserung und grosse Reichweite.
Die Kategorie Hügel findet einen optimalen Kompromiss zwischen Reichweite und Blickwinkel.
Die Kategorie Wald steht für kurze Distanzen, bei welchen grosse und breite Sichtwinkel gefragt sind.
Die Kameras der Kategorie Berg und Hügel können dabei aber auch für die unteren Kategorien genutzt werden. Im Gegensatz dazu eignen sich die Kameras der Kategorie Wald aber nicht für Hügel oder Berganwendungen, da sie in Bezug auf Auflösung und Reichweite ein Objekt in grosser Reichweite nicht hochauflösend anzeigen können.
2. Kamera-Auflösung und welche Rolle spielt das Kameraobjektiv?
Entscheidend ist die Grösse des Kameraobjektivs und die optische Vergrösserung. Mit einem kleinen Objektiv eignet sich die 640×512 Pixel-Auflösung vor allem für kontraststarke Bilder in kurzer und mittlerer Distanz.
Mit grossen Objektiven wie dem 35mm oder 50mm kann man die 640×512 Pixel-Auflösung auch für grosse Distanzen nutzen. Damit sind Details und die Erkennung wesentlich stärker und die Auflösung kommt deutlich zur Geltung.
Kameras mit 384×288 Pixel-Auflösung bieten ähnliche Reichweiten wie die 640×512 Pixel-Geräte an. Durch den engeren Bildwinkel schwenkt man beim Absuchen mit einem 384er-Gerät einiges mehr hin und her. Dafür überzeugen sie mit einem top Preis-/ Leistungsverhältnis.
3. Die Grösse des Sensors- Vorteile und feine Unterschiede
Kameras mit 12μm Sensoren sind nicht schärfer oder kontrastreicher. Im Gegenteil brauchen 12μm Sensoren mehr Wärmedifferenzen um das gleiche Bild wie ein 17μm Sensor darzustellen. Der Vorteil eines 12μm Gerätes liegt in der kleineren Baugrösse, nicht in der vermeintlich besseren Bildqualität.
17μm Sensoren überzeugen mit einem rauscharmen Bild. Durch die Herstellung der kleineren 12μm Pixelgrösse sind Hersteller in der Lage, kleinere Objektive zu verwenden um die gleiche optische Reichweite wie mit einem 17μm zu erreichen.
4. Optische Vergrösserung und digitaler Zoom – was ist wirklich entscheidend?
Beim Beobachten von Tieren ist die optische Vergrösserung entscheidend. Die digitale Vergrösserung wird nur genutzt, um das bestehende Bild 2x, 4x oder 8x zu vergrössern. Dabei wird nicht die Reichweite erhöht, sondern das Bild digital herangezoomt. Besonders mit 640 x 512 Pixel-Sensoren lässt sich diese Funktion optimal nutzen. Kleinere Sensoren kommen beim digitalen Zoom schnell an die Leistungsgrenze.
5. Qualität und Sensivitivität – auf was es ankommt:
Entscheidend für die Qualität des Wärmebildes ist ein Zusammenspiel aus der Sensitivität des Sensors und der Qualität des Kameraobjektivs. Die Sensitivität wird in (mK=Millikelvin) angegeben und bezeichnet die kleinste Temperaturdifferenz, welche eine Kamera noch ohne grosses Bildrauschen darstellen und auflösen kann.
Umgerechnet sind 25mK 0.25°Celcius. Eine tiefe mK-Angabe ergibt aber nicht automatisch das beste Bild. Das Objektiv und die entsprechende Blende spielen dabei eine grosse Rolle. Nur wenn das Objektiv auch eine F=1.0 Blende hat, können die Differenzen dargestellt werden. Eine Blende über F=1.0 dämpft das Signal und verringert die Sensibilität.
6. Detail-Erkennung – eine Frage der Algorithmen:
Neben der Sensitivität unterscheiden sich die Kameras vor allem in der Art des Bildaufbaus. Moderne Bildalgorithmen ermöglichen feine und informative Bilder durch intelligente Kontrastfilter. Die Qualität dieser Algorithmen sieht man in den Details der Tiere und in den abgestuften Wärmebildern. Anstatt einer weissen Fläche sieht man das Tier detailreich vor sich.